7: 30. Tatsächlich. Frühstücken, einpacken und … nicht Ripley’s wie mal angedacht. Der Schrittzähler ist fast beleidigt, weil wir fast noch nix gelaufen sind heute. Na gut, also in den Queens Park. Dass Herr Eichhorn da wohnt, wussten wir bisher auch nicht. Mit der ganzen Familie gleich.
Herr Eichhorn im Queens ParkAltehrwürdiges Uni-GebäudeUnd gleich noch eins
Eine ordentliche Bronzestatue von King Eduard VII auf Pferd – die hätte den New Yorkern noch eine Weile gereicht für ihre Kugeln, auch wenn sie wieder den Schweif über gelassen hätten.
Kerstin vor Ede auf Gaul – oder Burgfrollein vor Edward, Prince of WalesNoch einer von Familie Eichhorn
Ein Stück weiter wollen die Kanadier heute zum Victoria Day beweisen, dass sie auch schießen können. Ab 11:00 spielt die Kapelle, die Jungs marschieren ein – naja eigentlich fahren Sie gemächlich vor -, stellen ein paar Kanonen auf und verteilen Ohrstöpsel.
Hier spielt die Musik – zum Victoria DayBaller, Baller
Bevor sie um 12:00 anfangen zu ballern, ballern wir ab, nehmen die Koffer am Hotel auf, das Family Day Ticket von ttc, die grüne 2 bis Kipling, den 192er zum Pearson International Airport und Checkin. Security, Fingerabdruck, Foto … alles gleich erledigt. Jetzt die Helga Wunsch-Schneekugel besorgt. Die letzte mit Toronto-Aufkleber. Alles gut. Warmes Sandwich, heißer Kaffee, Cookie, Box, wifi, Box, Boarding. Hello Boston, here we come!
Wir sitzen fast pünktlich im Flieger. „We are ready for takeoff. But our captain is still missing and we don’t know where he is. So we have to wait.“ Na prima! 15 min. hätte der amerikanische Zoll ihn aufgehalten, sagt er später. So so.
Up up and away – schön war’s
In Boston wartet Dennis auf uns. Da wir am Pearson Intl. Airport schon in die USA eingereist sind, sind wir ruck zuck raus. Ab ins Taxi. Lange nicht gehabt. Helga wartet an der Wohnungstür. Nach einem nicht so tollen Wandertag ist sie ein bisschen genervt. Einführung in das Bewohnen der Unterkunft, duschen, plaudern, gut essen beim Italiener, noch besseres Eis aus der Diele ein Stück weiter verzehren.
Eisdiele – die wichtigen Sachen in Boston zuerstEs gibt wirklich Eis dort
Mehr plaudern. Meine Herren, wir sind wieder fix und fertig. Ab ins Bett.
Die Nachtstehlampe ist Herausforderung: Schaltersuche erstmal erfolglos. Also mal unten anfangen zu suchen. Klingeldraht mit Multisteckdose. Aber Stecker ziehen macht kein Licht an. Weiter rauf. Ganz oben beim Colani Design ein Stäbchen. Drücken. Nee. Drehen auch nicht. Links rum dreht den Stift raus. Rechts rum rastet. Aber nichts passiert. Nochmal. Erleuchtung. Um es abzukürzen: weitere zwei Raster nach rechts macht die Lampe wieder aus. Das werde ich bei mir nach dem nächsten Getränkeunfall auch mal probieren.
Das Bett haben sie gut ausgesucht. Ich bin nur zweimal wach die Nacht, weil es regnet.
Der letzte ganze Tag in Toronto bricht eine halbe Stunde später an als der gestrige. Wird langsam.
Der Osten von Downtown steht auf den Programm. Die gelbe 1 bringt uns nach Auffüllen der Keks- und Wasservorräte bei Bloor/Yonge bis zur King Street. Der nette junge Mann mit Hund kennt den Weg zur Hockey Hall of Fame. „Down there at Front Street. It’s a five – no – six minutes walk.“ Wir finden hin. Die Zeit haben wir nicht exakt bestimmt. Wir sind ja nicht im Measurement Park! Aber es wird schon hinkommen.
Der erste Eindruck vom Gebäude an der Ecke: überschaubar. Da könnten wir mal reingehen.
Hockey Hall of Fame – auf den ersten Blick von aussen überschaubarLogo der Hall of Fame
Bis wir dann durch eine großzügige Halle, einen Fresstempel, ooops falsche Richtung, … vor dem tatsächlichen Eingang angelangt waren, war klar: das ist was Größeres. Wir schauen uns die Torwartmasken an. Und die Puks. Alles vor der Tür. Und entschieden: genug Eishockeyfachwissen erworben.
riesiger, leerer Fresstempel innen drinMasken und Puksnur Puks
Ab zum St. Lawrence Market einen Häuserblock weiter. Nettes Viertel hier. Es wird gerade ein Park angelegt. Am Ende steht ein auf der Rückseite bemerkenswert bemalten Gebäude. Als wir fast daran vorbei sind, steht dort „Flatiron„. Ja, klar. Deswegen gefällt es uns so gut im St. Lawrence District.
schöne Malereinoch so ein deja vumal in rot statt in grau – auch schön
Ein Stück weiter steht die Markthalle. Ein ordentlich großer Backsteinbau. Charmant. Aber leider Sonntags geschlossen. Wer hätte das gedacht!?! Stattdessen gibt es einen riesigen Flohmarkt. Und eine ordentliche Boxengasse. Wir machen eine kurze Pause bei Wasser und die Keksen auf der Parkbank.
St. Laurence Marketheute ist Flohmarktwenn man sich auskennen würde, würde man vielleicht echte Schnäppchen finden
Wir sind in der Queens Street East, nahe der Nummer 1. Und wollen immerhin zu 2224. Das sind ca. 7km. Da nehmen wir erstmal Streetcar 501 Richtung Osten.
Streetcar in TorontoDaran erkennt man eine Haltestelle
Höhe Woodbine Beach steigen wir aus und gehen zum Strand. Tolle Sache! Super Wetter. Endlich mal wieder die Schuhe aus. Der Sand ist schon zu heiß, um lange darüber zu laufen. Dann lieber über die Wiese unter den Bäumen. Echt nett hier. Kilometerlang Richtung Osten.
Woodbine Beach – man könnte denken, man ist am MeerFüße kühlen…, denn der Sand ist heißschön lang der Strand
Wir gehen ca. 2 davon, biegen links in ein kleines, ansteigendes Sträßchen ab und dann schauen uns die Cottages an. Nette Hütten. Wieder auf der Queen Street. Nummer 2202 ist erreicht. Den Rest schaffen wir auch noch.
Die Häusschen hier liegen nett, …… und sind ganz hübsch …… aber noch nicht alle fertig
Und dann stehen wir vor Ed’s Real Scoop, der angesagtesten Eisdiele in Canada. Oder Toronto. Oder in der Queen Street. Oder von Nummer 2224. Das Eis ist jedenfalls gut. Nur eine Box gibt es nicht bei Ed.
an now for something completely differentYES!Ed war den Besuch in jedem Fall wert!
Zurück fahren wir bis Yonge Street mit dem Streetcar. Erst typische Vorstadt, dann etwas abgefuckte Viertel, dann wieder Parks und nette Häuser, die dann wieder höher werden nach dem Brewery District. Nein, wir steigen nicht aus. Nur noch um in die gelbe 1 Richtung Finch, ab ins Hotel.
Blick auf die Yonge Street auf dem Weg ins Hotel
Als 2 Stunden später der Wecker klingelt, wissen wir nicht mehr, wie wir überhaupt auf’s Zimmer gekommen sind. Man ist schon bescheuert. Einen Zwölfstundentag nach dem anderen. Der Schrittzähler dreht jeden Tag durch. Und man sagt Urlaub dazu …
Jetzt aber mal ein bisschen beeilen. Hunger! Pizzeria Libretto in der University Av. ist ausgewählt. Gute Wahl!
Nur 90 Sekunden verbringt die Pizaa im Ofen
Gute Meatballs <hehe>, gute Pizza (ninety seconds in the wood heated oven only), gutes Wasser (stilles gibt es hier tatsächlich auch ohne Chlor), guter Valpolicella (man kann sich den Urlaub schönsaufen. Klappt), leckerer Espresso. Und Papier nahe am europäischem Standard. Oh, well …
Wasser zu WeinMeatballs vor Pizzanette Ablenkung vor den nächsten GangJaja, die Prioritäten dieses Urlaubs …… sollten erkennbar werden
Der Abend ist jung, wir sind ausgeschlafen … was mach? Ich schleppe Kerstin ab in The Reservoir Lounge. Die liegt im St. Lawrence District. Nahe dem Flatiron. So so.
5 Dollar Eintritt. Nix essen, nur trinken. „Table near the band is fine.“ Die bauen auf und legen los. Gut erwischt. Macallan und Talisker machen den Urlaub schöner. Zum Tanzen schön.
ganz geile Kneipecoole Mucke – sagt man das heute noch?
Als die Single Malts nicht mehr so single sind, tanzen wir raus. Gelbe 1, Hotel, … 7:30 nächster Stop.
Heute haben wir mehr Zeit für das Selfservice-Frühstück, auch wenn wir spät dran sind. „You like some more?“ Wie jetzt? Doch mit Bedienung? Nein, vor dem Wegräumen der Reste wird noch einmal Zusatzbedarf abgefragt. Wir sind versorgt.
Wir fahren zur Union Station. Die gelbe 1 bringt uns hin. Dann den unspektakulären PATH Skywalk Richtung CN Tower.
Skywalk – weckt Erwartungen, die unerfüllt bleibengestört wird man aber nichtArbeiter – keine Ahnung, wozu die da rumhängen
Rauf oder nicht? Wenn wir schon da sind! Die Wartezeit ist kurz. Wir haben den richtigen Zeitpunkt erwischt – später wird mehr los sein.
CN Tower – da geht’s jetzt raufDa geht es reinHier steht schon die Botschaft für später: ich glaub‘ mich knutscht ein Elch
Ein toller Ausblick von oben. Nach dem ersten Rundgang ordern wir ein Mittagsbier und halten Ausschau nach dem Park Hyatt. Nicht so hoch mit 18 Stockwerken, aber die bessere Bar.
CN-Tower – Blick nach WestenCN-Tower – Blick nach Süden
Eine Etage tiefer kann man hinter einem Drahtzaun einmal draußen rum laufen. Naja. Drinnen kann man sich ins Leere stellen: auf Glasscheiben mit Blick in die Tiefe. Runde 500m. Das kostet mal Überwindung. Fühlt sich dann aber für mich weniger schlimm an als erwartet. Kerstin hat ein bisschen mehr zu schlucken. Und Hinsetzen ist noch ein wenig kitzeliger als stehen oder gehen. Wir sind mal gespannt, was auf den Fotos rüber kommt.
CN-Tower – Blick nach … untenCN Tower – Blick zum Hyatt. Himmelsrichtung? Egal!Ja: es war so gut in der Roof Top Bar
Abwärts in 50 Sekunden. Jetzt ist mehr los unten. Alles richtig gemacht. Und das Wetter wird auch besser. Nach kurzen Irritationen (wird am Mittagsbier gelegen haben, oder an der Steamwhistle Brewery) entscheiden wir uns dann für einen Inselbesuch. Ein Stück in das Streetcar, das unterirdisch wird, als es um die Ecke Richtung Union biegt. Aha.
Jetzt zur Fähre. Ganz schön was los hier, aber die fahren alle 15 Minuten. Zu drei Zielen: Hanlan’s Point nahe dem kleinen Flughafen, Centre Island und Ward’s Island im Osten. Wir entscheiden uns für Ward’s Island. Da liegt ein kleiner Strand am Nähesten zum Anleger. Nach dem Erwerb des Tickets für 7,50 pro Kopf warten wir noch 5 min. auf das Schiff. Dann 15 min. Transfer.
Es waren nicht mehr viele in Toronto, aber die waren alle hierEin Drittel wollte nach Ward’s IslandDas vierte Drittel war beim Segeln vor Ward’s IslandToronto SkylineFlieger vor der Toronto Skyline
Angekommen. Die Insel macht echt einen tollen Eindruck. Parkanlagen mit Cafés, Strand und Cottages. Wie angekündigt laufen in letzteren die Reparaturen zum Start der Saison. Der Strand ist wirklich nicht weit. Wir liegen im warmen Sand und chillen bei Keksen und Wasser. Obwohl 250m tief sei es nicht sooo kalt. Sagt Kerstin. Sie muss es wissen. Sie stand drin.
Schöner Strand von Ward’s IslandHüttenpflege in vollem Gang
Der Rückweg zur Fähre ist viel weiter als der Hinweg. Wir brauchen eine Pause. Cappuccino auf der Holzliege ist eine gute Idee. Das Wetter hat sich echt entwickelt. Gut, dass wir Sonnencreme dabei hatten.
Augenpflege? Nicht ganz!
Zurück mit dem Schiff, nochmal die Aussicht auf den CN Tower genießen.
Suchbild mit CN Tower
Für den weiteren Verlauf entschieden wir uns gegen chinesische Maultaschen, die die Jungs Dumplings nennen. Die für hinterher angepeilte Jazz & Blues Bar soll auch ordentliches Essen haben. Das werden wir probieren. Streetcar, gelbe 1. Aber welche Richtung? Northbound. Haha: wir sind am Bogen des U und die gelbe 1 geht immer nach Norden. Ah: nicht Richtung Finch – da kämen wir am Hotel vorbei. Andere Richtung. Und ab … aber irgendwie sind die Entfernungen hier anders. Wir fahren 3 Stationen zu weit. Egal. Es ist noch früh und wir gehen zu Fuß zurück. Vorbei an Krankenhäusern, Versicherungen und Uni-Gebäuden. Breite Straßen, breite Gehwege, viel Grün und Blumen – eigentlich nur Tulpen -, ordentlich Platz zwischen den Hochhäusern. Und wenig Leute. Und vor allem – leider – keine alten Damen, die fragen „Are you lost?“.
The Rex – Jazz & Blues Bar. Bevor wir reingehen, nochmal ein Foto von der anderen Straßenseite aus machen. Da gibt es wieder so einen Bong-Shop. Und es sieht ganz so aus, als gäbe es auch Canabis. Riechen tut es auch so. Wenn jetzt das Internet nicht kaputt wäre, könnte ich mal nachschauen, wie das in Canada so ist. Na gut, später.
The Rex – empfehlenswerte Lokalität für erprobte Ohren
Rein in die Bar. Cool! Und laut. Aber die Musik ist gut. Dunkles Stout, Chicken Fingers und Wings schmecken prima. Und der Preis ist günstig.
Beweisfoto – kein Erdbeben, BassvibrationenFingerfood, gutes Fingerfood
Die erste Band ist fertig und geht mit den Hut rum.
Die nächste Band baut auf und bald geht es los. Noch lauter. 100db haben sie locker geknackt. Die Niagara Fälle, an denen ich die App zum Messen installiert hatte, sind ein shyce dagegen. Aber gut! „Schnell ist stabil und laut ist gut.“ Sagt Kerstin.
Band Nummer zwei des AbendsNein, kein Kackfass. Auch kein Flughafen …
Wieder geht der Hut (eine ordentlich große Plastikbox) rum.
Nach dem vierten Bier ist’s langsam gut. Wir sind zu müde, die nächste Band auch noch mitzunehmen. It’s 5 Dollar, but it’s well worth it.“ Glauben wir gerne. Aber nichts geht mehr. Eine Empfehlung bekommt The Rex in jedem Fall.
Lecker Bier – eins von ca. 20 verfügbaren. Daumen hoch
Ab in die gelbe 1 Richtung Finch bis Wellesly und ins Hotel. Beine hoch.
Wieder ein bisschen länger geschlafen. Und dann so lange rumgedaddelt, das wir fast keine Zeit mehr zum Frühstücken haben, bevor uns der Bus zu den Niagara Falls abholt. Ach was: die halbe Stunde wird schon reichen.
Geschafft. Jetzt noch mal an die Box. Die Warterei auf den Fahrstuhl nervt. Und der Bus steht vor Tür. Aber dann warten wir noch auf unseren Schweizer Guide.
Blöderweise sind wir das erste Hotel von neun. Also gibt es ein bisschen Sightseeing in der Stadt:
2,6 Mio. Einwohner hat Toronto (gestern hat Peter was von 3 Mio. erzählt. Naja, tagesaktuelle Zahlen halt!) Es gibt ca. 120000 Arbeitnehmer in der Stadt. Dazu kommen eine Menge Pendler.
Die längste Straße der Welt nimmt in Toronto ihren Lauf: die Yonge Street ist 1200 Meilen oder 1950km lang. Die geht quasi an unserem Hotel vorbei. Das Eaton-Center zum Einkaufen, ebenso wie das Bloore-Center finden Erwähnung. Mit Futterstuben ähnlich wie unter dem Grand Central Terminal. In der Elm Street kann man gut Essen. Ruth’s Chris Steak House im Hilton hat wohl Klasse Steaks. Aber auch deftige Preise.
So, nachdem die abgeklapperten Hotels immer nobler wurden, haben wir es nach einer Stunde endlich geschafft. Gleich im Osten schließt Mississauga an Toronto an. Hier sitzen Roche, Astra Zenica, Chrysler. Später folgt Ford, der wichtigste Arbeitgeber hier. Quasi wie AUDI in Ingolstadt (kennt hier kein Mensch, die Marke). Sie bauen hier mit 4000 Mitarbeitern, für die auf jeden nochmal 7 Zuliefererangestellte kommen, (naja, so doll dann doch nicht) 2000 Autos am Tag. Lincoln und Explorer.
Soviel zur Statistik. Wenn du mehr wissen willst, guckst du Internet.
Montag ist Feiertag: Victoria Day. Ganz wichtig! An diesem Wochenende beginnt traditionell die Saison der Schrebergarten, äh: Cottages. Die Winterschäden werden beseitigt und die Hütte für den Sommer hergerichtet. Da hauen alle schon um 12 aus der Stadt ab. Daher haben wir quasi Rushhour.
Das mit dem Feiertag ist cool: an Wochenenden und Feiertagen gibt es die Metrofamilientageskarte für 12 Canada-Dollar.
Geburtstage gibt es hier auch. Die Flagge wurde letztes Jahr 50. Canada, ein Spätentwickler? Naja, die werden nächstes Jahr erst 150.
So langsam kommen wir den Niagara Fällen näher.
Wir kommen am 40 Miles Creek vorbei. Der gleichnamige Canadian Whiskey wird hier gemacht. Es folgen bis zu US-Grenze der 20 Miles Creek, der 8 Miles Creek, der 4 Miles Creek …
Der Ontariosee ist übrigens 250m tief und kalt. Der Eriesee liegt 100m höher. Und im verbindenden Kanal gibt es acht Schleusen mit je zwölf Metern Hubhöhe. Wir fahren über den Kanal und sehen die (überschaubare) Warteschlange von Schiffen an der dritten Schleuse.
Eine Schleuse von acht mit 12 Metern Hubhöhe
Wir kommen vorbei an Obstplantagen und Weingärten. Die erste Weinlese hier war 1970. Jetzt können Sie das so gut, dass sie das Niagara College Canadas gebaut haben, wo wir eine Eisweinprobe bekommen.
Gelernt ist gelerntLive: Eiswein ProbeIn schicken Flaschen mit homöopathischen Dosen. Auch mit Preisen wie in der Apotheke.
Boring? On the brink …
Bei bestem Wetter und 24° erreichen wir gegen 12:00 unser Ziel: die Niagara Fälle. Ziemlich beeindruckend. Wassermassen. Lärmende Wassermassen. Tosende Wassermassen. Der Standort auf der kanadischen Seite ist für den Blick von oben der deutlich bessere. Super. Und diese Wassermassen. Die erste Million Fotos ist gemacht.
Das fällt da einfach runter, das WasserBeweisfoto: wir waren bei den Niagara FallsWer es nach dem ersten Foto nicht geglaubt hat: es fällt!
Wir gehen Mittagessen. Guter Zeitpunkt, guter Fisch, guter Weißwein. Am Tisch sitzt ein Pärchen aus Neuseeland. Die hatten einen Hubschrauberflug – mit 111$ nicht mal soooo teuer – gemacht und tolle Bilder dabei.
Jetzt geht es zum Duschen. Mit Hornblower für Canada. Oder Maid of the Mist für US. Die Roten gegen Blauen.
Da unten kämpfen die Roten… gegen die BlauenWie immer: mal gewinnen die einen, mal verlieren die anderen
Was ein Getöse schon an dem kleinen US-Wasserfällchen, von denen der rechte ganz kleine (als: relativ) Braut-Fall genannt wird. Weiter zu den richtigen, den kanadischen Fällen. Gewaltige Wassermassen, die da unten einschlagen. Von oben war die Fließgeschwindigkeit beeindruckend. Hier unten ist es die schiere Gewalt. Dass man trotz Regenponcho ein wenig feucht wird, nehme ich nur durch die Tropfen auf dem Objektiv der Handy-Kamera wahr. Die zweite Million Fotos ist gemacht.
Unten tost esund es ist feucht …und ganz schön laut
Das diese Wassermassen für zwei Meter Erosion im Jahr gesorgt haben, bis man Vorkehrungen dagegen getroffen hat (dazu hatten wir bereits Zuhause einen netten Film gesehen), ist nachvollziehbar: wir fahren an der Stelle vorbei, wo die Fälle anfangs einmal waren.
Eis-Pause in Niagara on the Falls. Touri Av. Aber das Eis war ok.
Buntes Eis, schwarzes war aus
Wir hatten dann mit gut zwei Stunden Fahrt bis Toronto gerechnet. Und Stau wegen Unfall war auch angesagt. Aber nach eineinhalb Stunden sind wir gegen 18:30 am Marriott ausgestiegen. Und haben das ältestes Gebäude in Toronto – die Trinity Church ins Visier genommen.
Anschließend ging es am Hardrock Café vorbei. Sogar ein paar Moppeds davor und eine Speed Triple dabei. Und auf dem Platz ein BBQ-Wettbewerb. Die besten drei Teams aus Nordamerika der letzten Jahre sind da und grillen sich einen Wolf an Chicks, Pigs und Beefsteak.
BBQ ContestSchon alles abgeräumt
Jetzt zur Elm Street. Nein, nicht wegen der Nightmare. Wegen des Essens. So richtig hat uns nichts angesprochen, aber es wurde Zeit. Wir waren total alle und leicht genervt. Nach einigem hin und her dann also ein Italiener: The Elmtree. War ok, mehr nicht.
Nightmare – so schlecht war es gar nichtIn der Elm Street
Ab ins Hotel, Beine hoch. Feierabend.
Eins noch, der größte Unterschied zu NYC: man steht an der Kreuzung, schaut auf’s Smartphone und keine alte Dame fragt „Are you lost?“
Minutenweise erkämpfe ich mir morgens ein bisschen mehr Schlaf. Kerstin kriegt das besser hin. Egal. Aufstehen.
Heute machen wir den Abflug aus dem Wyndham Garden, aus Queens, Long Island City, New York City. Flug AC707 geht vom LaGuardia Airport um 10:25 nach Toronto. Mit citi bike (Koffer vorne drauf geht gerade so – wir werden diese Fahrräder vermissen!) zum Court Square, mit dem blauen E bis Jackson Heights, mit dem Q70 nach LGA. Läuft!
citi bike transport services
Gepäck aufgeben. „Did you already check in?“ „No.“ Der Typ steht auf und wendet sich einem anderen in der Nähe der sich entwickelnden Schlange. Vermutlich instruiert er ihn, die Leute vor dem Anstellen selbst einchecken zu lassen. Als er wieder da ist geht es für uns ruck zuck. Sehr gut!
Endlich Frühstück! Ist das ein Gewusel an diesem Flughafen. Der Wahnsinn.
Breakfast am LaGuardia
Nach kurzer Wartezeit geht es in den Flieger und fast pünktlich hebt er ab. Ich nutze die Zeit zum Eindaddeln der Ereignisse von gestern.
AC707 kurz vor Toronto
Landung bei guter Sicht. Wo sind die Koffer? Nach der Pass- und customs form -Kontrolle. Sagt die nette uniformierte Dame am Kontrollpunkt. Dann nochmal Sichtung des custom forms. Abgegeben wird erst beim dritten mal. Jetzt auf die Ebene „Ground Transportation“, Area R Terminal 1, dann einen Stock tiefer in Area C Terminal 3. So die Beschreibung. Bei Area R Terminal 1 waren wir aber schon am Ziel. Peter holt uns in einer halben Stunde ab, sagt die Dame am Schalter.
Mit Niagara Airbus geht es zum Hotel. Außer uns nur ein paar aus Neuseeland im Bus. Die werden am Sheraton abgesetzt. Mitten durch die Stadt geht es auf schlechten Straßen zum Comfort. Deutlich mehr Platz hier und aufgeräumter als in NYC.
CN Tower – erste Sichtung aus dem Bus
Nach dem Einchecken und Auspacken in Zimmer 707 (da war doch schon was?) haben wir noch ein par Fragen und gehen damit an die Rezeption. Vom Kollegen handschriftlich verschlüsselter wifi-key AU75J, Fahrräder, Metrokarte, Geldautomat und Anmeldung zur Niagara-Tour waren so die Problemstellungen. Wir bekamen von dem gut gelaunten Mädel alle Antworten.
Comfort – ok, aber Comfort?707 – eine offensichlich wichtige Nummer bei den Kanadiern
Dann gehen wir einmal um den Block und kaufen die obligatorischen Kekse und Wasser. Nochmal eine kurze Pause. Dann laufen wir gegen 19:00 zum Park Hyatt. Eigentlich ca. 500m weit weg. Aber wir laufen vorbei, weil der Eingang in einer Seitenstraße liegt. Blöd, wenn man kein Internet hat!
Kerstin fragt zwei ältere Typen, die irgendwie aussehen wie Baseballtrainer. Jedenfalls wissen sie, wo’s lang geht.
Ich weiß nicht mehr, wie ich auf die Park Hyatt Roof Top Bar gekommen bin. Egal: genial! Schon die Bar. Gut bestückt mit Single Malt.
Roof Top Park Hyatt – top BlickSuper Bar, super Keeper
Draußen ist von den vielleicht gerade mal 10 Tischchen keiner frei außer im letzten Eck. Nö, wir warten an der Bar. Der alte Barkeeper mixt uns einen Aperitif-Vorschlag. Schon die Probe ist eine ordentliche Portion. „Try it, share it. If you like it, i’ll provide you with two more.“ Was das kosten wird? Keine Ahnung. Und nach NYC-Desensibilisierung eh total egal. Aber 30 Bucks war dann ok. Zwischendurch haben wir noch ein Gespräch mit Barkeeper Nummer zwei. Es geht um Single Malt, die eigenen Favoriten, welchen wann, warum und überhaupt. Er kennt auch welche, die nicht hinter ihm im Regal stehen.
Unser Tisch – jetzt dann gleich jedenfalls
Draußen wird ein Tisch frei. Gigantischer Blick von da.
Unser Blick von unserem TischMehr Blick
Canadischer Merlot, Crispy Calamari und Roasted Turkey machen den Abend bei bestem Wetter perfekt.
Lecker Essen – ohne Erdbeben heuteDunkler zwar …… aber wir lassen mehr Licht anmachen.