Niagara Falls

Wieder ein bisschen länger geschlafen. Und dann so lange rumgedaddelt, das wir fast keine Zeit mehr zum Frühstücken haben, bevor uns der Bus zu den Niagara Falls abholt. Ach was: die halbe Stunde wird schon reichen.

Geschafft. Jetzt noch mal an die Box. Die Warterei auf den Fahrstuhl nervt. Und der Bus steht vor Tür. Aber dann warten wir noch auf unseren Schweizer Guide.

Blöderweise sind wir das erste Hotel von neun. Also gibt es ein bisschen Sightseeing in der Stadt:

2,6 Mio. Einwohner hat Toronto (gestern hat Peter was von 3 Mio. erzählt. Naja, tagesaktuelle Zahlen halt!) Es gibt ca. 120000 Arbeitnehmer in der Stadt. Dazu kommen eine Menge Pendler.

Die längste Straße der Welt nimmt in Toronto ihren Lauf: die Yonge Street ist 1200 Meilen oder 1950km lang. Die geht quasi an unserem Hotel vorbei. Das Eaton-Center zum Einkaufen, ebenso wie das Bloore-Center finden Erwähnung. Mit Futterstuben ähnlich wie unter dem Grand Central Terminal. In der Elm Street kann man gut Essen. Ruth’s Chris Steak House im Hilton hat wohl Klasse Steaks. Aber auch deftige Preise.

So, nachdem die abgeklapperten Hotels immer nobler wurden, haben wir es nach einer Stunde endlich geschafft. Gleich im Osten schließt Mississauga an Toronto an. Hier sitzen Roche, Astra Zenica, Chrysler. Später folgt Ford, der wichtigste Arbeitgeber hier. Quasi wie AUDI in Ingolstadt (kennt hier kein Mensch, die Marke). Sie bauen hier mit 4000 Mitarbeitern, für die auf jeden nochmal 7 Zuliefererangestellte kommen, (naja, so doll dann doch nicht) 2000 Autos am Tag. Lincoln und Explorer.

Soviel zur Statistik. Wenn du mehr wissen willst, guckst du Internet.

Montag ist Feiertag: Victoria Day. Ganz wichtig! An diesem Wochenende beginnt traditionell die Saison der Schrebergarten, äh: Cottages. Die Winterschäden werden beseitigt und die Hütte für den Sommer hergerichtet. Da hauen alle schon um 12 aus der Stadt ab. Daher haben wir quasi Rushhour.

Das mit dem Feiertag ist cool: an Wochenenden und Feiertagen gibt es die Metrofamilientageskarte für 12 Canada-Dollar.

Geburtstage gibt es hier auch. Die Flagge wurde letztes Jahr 50. Canada, ein Spätentwickler? Naja, die werden nächstes Jahr erst 150.

So langsam kommen wir den Niagara Fällen näher.

Wir kommen am 40 Miles Creek vorbei. Der gleichnamige Canadian Whiskey wird hier gemacht. Es folgen bis zu US-Grenze der 20 Miles Creek, der 8 Miles Creek, der 4 Miles Creek …

Der Ontariosee ist übrigens 250m tief und kalt. Der Eriesee liegt 100m höher. Und im verbindenden Kanal gibt es acht Schleusen mit je zwölf Metern Hubhöhe. Wir fahren über den Kanal und sehen die (überschaubare) Warteschlange von Schiffen an der dritten Schleuse.

Eine Schleuse von acht
Eine Schleuse von acht mit 12 Metern Hubhöhe

Wir kommen vorbei an Obstplantagen und Weingärten. Die erste Weinlese hier war 1970. Jetzt können Sie das so gut, dass sie das Niagara College Canadas gebaut haben, wo wir eine Eisweinprobe bekommen.

Gelernt ist gelernt
Gelernt ist gelernt
Live: Eiswein Probe
Live: Eiswein Probe
In schicken Flaschen
In schicken Flaschen mit homöopathischen Dosen. Auch mit Preisen wie in der Apotheke.

Boring? On the brink …

Bei bestem Wetter und 24° erreichen wir gegen 12:00 unser Ziel: die Niagara Fälle. Ziemlich beeindruckend. Wassermassen. Lärmende Wassermassen. Tosende Wassermassen. Der Standort auf der kanadischen Seite ist für den Blick von oben der deutlich bessere. Super. Und diese Wassermassen. Die erste Million Fotos ist gemacht.

Das fällt da einfach runter, das Wasser
Das fällt da einfach runter, das Wasser
Beweisfoto
Beweisfoto: wir waren bei den Niagara Falls
Wer es nach dem ersten Foto nicht geglaubt hat
Wer es nach dem ersten Foto nicht geglaubt hat: es fällt!

Wir gehen Mittagessen. Guter Zeitpunkt, guter Fisch, guter Weißwein. Am Tisch sitzt ein Pärchen aus Neuseeland. Die hatten einen Hubschrauberflug – mit 111$ nicht mal soooo teuer – gemacht und tolle Bilder dabei.

Jetzt geht es zum Duschen. Mit Hornblower für Canada. Oder Maid of the Mist für US. Die Roten gegen Blauen.

Da unten kämpfen die Roten
Da unten kämpfen die Roten
... gegen die Blauen
… gegen die Blauen
Wie immer
Wie immer: mal gewinnen die einen, mal verlieren die anderen

Was ein Getöse schon an dem kleinen US-Wasserfällchen, von denen der rechte ganz kleine (als: relativ) Braut-Fall genannt wird. Weiter zu den richtigen, den kanadischen Fällen. Gewaltige Wassermassen, die da unten einschlagen. Von oben war die Fließgeschwindigkeit beeindruckend. Hier unten ist es die schiere Gewalt. Dass man trotz Regenponcho ein wenig feucht wird, nehme ich nur durch die Tropfen auf dem Objektiv der Handy-Kamera wahr. Die zweite Million Fotos ist gemacht.

Unten tost es
Unten tost es
und es ist feucht
und es ist feucht …
und ganz schön laut
und ganz schön laut

Das diese Wassermassen für zwei Meter Erosion im Jahr gesorgt haben, bis man Vorkehrungen dagegen getroffen hat (dazu hatten wir bereits Zuhause einen netten Film gesehen), ist nachvollziehbar: wir fahren an der Stelle vorbei, wo die Fälle anfangs einmal waren.

Eis-Pause in Niagara on the Falls. Touri Av. Aber das Eis war ok.

Buntes Eis
Buntes Eis, schwarzes war aus

Wir hatten dann mit gut zwei Stunden Fahrt bis Toronto gerechnet. Und Stau wegen Unfall war auch angesagt. Aber nach eineinhalb Stunden sind wir gegen 18:30 am Marriott ausgestiegen. Und haben das ältestes Gebäude in Toronto – die Trinity Church ins Visier genommen.

Anschließend ging es am Hardrock Café vorbei. Sogar ein paar Moppeds davor und eine Speed Triple dabei. Und auf dem Platz ein BBQ-Wettbewerb. Die besten drei Teams aus Nordamerika der letzten Jahre sind da und grillen sich einen Wolf an Chicks, Pigs und Beefsteak.

BBQ Contest
BBQ Contest
Schon alles abgeräumt
Schon alles abgeräumt

Jetzt zur Elm Street. Nein, nicht wegen der Nightmare. Wegen des Essens. So richtig hat uns nichts angesprochen, aber es wurde Zeit. Wir waren total alle und leicht genervt. Nach einigem hin und her dann also ein Italiener: The Elmtree. War ok, mehr nicht.

Nightmare
Nightmare – so schlecht war es gar nicht
In der Elm Street
In der Elm Street

Ab ins Hotel, Beine hoch. Feierabend.

Eins noch, der größte Unterschied zu NYC: man steht an der Kreuzung, schaut auf’s Smartphone und keine alte Dame fragt „Are you lost?“

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